Relationale Datenbankmanagementsysteme sind ein weitverbreitetes, kommerziell verfügbares Werkzeug, das in vielfältigen Anwendungen zur Verwaltung und Verarbeitung von Daten und der damit ausgedrückten Information eingesetzt wird. In den letzten zwanzig Jahren wurden Datenbankmanagementsysteme nicht nur für operative Zwecke eingesetzt, sondern auch für die Analyse großer integrierter Datenbestände, den sogenannten Data Warehouses. Die Anfragen an Data Warehouse-Datenbanken dauern in klassischen Datenbankmanagementsystemen sehr lange, da sehr große Datenmengen verarbeitet werden müssen.
Mit zunehmender Größe von Hauptspeichern in modernen Servern (Terabytes und mehr) ist es möglich, den gesamten Datenbestand (oder zumindest einen großen Teil) im Hauptspeicher zu halten. Dadurch verschiebt sich der klassische Flaschenhals vom Festplatten-I/O zu Hauptspeicherzugriffen. In solchen Szenarien kann das Potential der vorhandenen Hardware nur ausgenutzt werden, wenn Algorithmen die Eigenschaften von Prozessoren, Caches und Hauptspeicher gezielt und gewinnbringend ausnutzen.
Diese Projektgruppe soll ein relationales Datenbankmanagementsystem auf Basis von hauptspeicheroptimierten Datenbanktechniken entwerfen, prototypisch implementieren und die umgesetzten Techniken evaluieren. Dabei sollen insbesondere vorgeschlagene Ansätze aus der Literatur aufgearbeitet und ihr Zusammenspiel in einem Gesamtsystem untersucht werden.
Am Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme stehen entsprechende Rechnersysteme mit modernen Multi-Core-Prozessoren und großem Hauptspeicher zur Verfügung. Sie sollen der Projektgruppe als Experimentier- und Evaluationsplattform dienen.
Das erste Treffen (Pflichttermin!) findet statt am 27.01.2015 um 16:00 Uhr in OH14/E02. Die Folien des ersten Treffens finden Sie hier.
Die Ergebnisse der Lehrveranstaltungsevaluation im Wintersemester 2015/16 finden Sie hier.